Zweites Juristisches Staatsexamen Hamburg 2026: Dein vollständiger Leitfaden zu Terminen, Fächern und Aufbau
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Wichtigste Erkenntnisse
- Prüfungstermine 2026: Die schriftlichen Prüfungen finden voraussichtlich in den Zeiträumen März/April sowie September/Oktober statt, abhängig vom Start der jeweiligen Arbeitsgemeinschaft.
- Umfang der Prüfung: Das Examen besteht aus insgesamt acht schriftlichen Klausuren, die den Schwerpunkt bilden, gefolgt von einer abschließenden mündlichen Prüfung.
- Fächerverteilung: Der Fokus liegt klar auf dem Zivilrecht mit 3-4 Klausuren, ergänzt durch Öffentliches Recht (2-3 Klausuren) und Strafrecht (1-2 Klausuren).
- Praxisorientierung: Im Gegensatz zum ersten Examen werden praxisnahe Aufgaben wie das Verfassen von Urteilen, Anklageschriften oder anwaltlichen Schriftsätzen gefordert, wodurch prozessuales Wissen essenziell wird.
Inhaltsverzeichnis
- Das zweite juristische Staatsexamen in Hamburg 2026: Die voraussichtlichen Termine
- Aufbau und Umfang der Prüfung: Die acht Klausuren des Assessorexamens
- Die Prüfungsgebiete im Detail: Was wird in Hamburg geprüft?
- Der Weg zur finalen Note: Ablauf von schriftlicher und mündlicher Prüfung
- Fazit: Dein Fahrplan für das zweite Staatsexamen 2026 in Hamburg
Das zweite juristische Staatsexamen steht bevor und markiert für dich den finalen und entscheidenden Schritt auf dem Weg zur Volljuristin oder zum Volljuristen. Insbesondere wenn du dein Referendariat in der Hansestadt absolvierst, sind präzise Informationen über das zweite juristische Staatsexamen in Hamburg im Jahr 2026 unerlässlich für eine strukturierte und erfolgreiche Vorbereitung. Diese Prüfung, oft auch als Assessorexamen bezeichnet, ist weit mehr als eine Wiederholung des ersten Examens. Sie prüft nicht nur dein materielles Wissen, sondern vor allem deine Fähigkeit, dieses Wissen praxisorientiert anzuwenden und in die Rolle einer Richterin, eines Staatsanwalts oder einer Rechtsanwältin zu schlüpfen. In diesem umfassenden Beitrag haben wir alle wichtigen Informationen für dich zusammengetragen: von den voraussichtlichen Terminen über die Anzahl und Verteilung der Klausuren bis hin zu den konkreten Inhalten, die dich in den Prüfungen erwarten. So kannst du deine Lernstrategie optimal ausrichten und gehst bestens vorbereitet in die letzte große Hürde deiner juristischen Ausbildung.
Das zweite juristische Staatsexamen in Hamburg 2026: Die voraussichtlichen Termine
Eine der drängendsten Fragen für alle Referendar:innen ist die nach den genauen Prüfungsterminen. Eine frühzeitige Kenntnis des Zeitplans ermöglicht eine strukturierte Vorbereitung und die gezielte Planung der sogenannten „Taucherphase“, der intensiven Lernzeit unmittelbar vor den Klausuren. Für das zweite juristische Staatsexamen in Hamburg im Jahr 2026 gilt, dass die exakten Daten traditionell erst mit einigem Vorlauf vom zuständigen Hanseatischen Oberlandesgericht, genauer dem Justizprüfungsamt, bekannt gegeben werden. Diese Termine sind nicht willkürlich, sondern richten sich nach dem jeweiligen Einstellungstermin der Referendariats-Arbeitsgemeinschaften. Grundsätzlich gibt es in Hamburg zwei große Prüfungsdurchgänge pro Jahr: einen im Frühjahr und einen im Herbst. Basierend auf den Erfahrungen der Vorjahre kannst du davon ausgehen, dass die schriftlichen Prüfungen im Jahr 2026 voraussichtlich in den Zeiträumen März/April sowie September/Oktober stattfinden werden.
Diese Zeitfenster dienen dir als wichtige Orientierung. Um deinen persönlichen, voraussichtlichen Klausurtermin genauer zu bestimmen, ist der Startzeitpunkt deines Referendariats entscheidend. Digitale Hilfsmittel, wie der von JurCase angebotene Terminrechner, können hier eine wertvolle Unterstützung sein. Durch die Eingabe deines Startdatums kannst du eine recht präzise Prognose für deinen Prüfungszeitraum erhalten. Dennoch ist es unerlässlich, dass du die offiziellen Mitteilungen des Hanseatischen Oberlandesgerichts im Auge behältst. Diese sind die einzig verbindliche Quelle und werden rechtzeitig veröffentlicht, um allen Prüflingen eine angemessene Vorbereitungszeit zu gewährleisten. Die frühzeitige, wenn auch zunächst nur ungefähre, Kenntnis deines Prüfungstermins hilft dir dabei, deine Lernphasen, die Wahl deines Repetitoriums und auch private Planungen langfristig zu koordinieren und so unnötigen Stress zu vermeiden.
Aufbau und Umfang der Prüfung: Die acht Klausuren des Assessorexamens
Das zweite Staatsexamen in Hamburg ist eine umfangreiche und anspruchsvolle Prüfung, die deine praktischen juristischen Fähigkeiten auf die Probe stellt. Der schriftliche Teil der Prüfung, der den Grundstein für deinen Erfolg legt, besteht aus insgesamt acht Klausuren. Diese werden in der Regel an aufeinanderfolgenden Werktagen geschrieben, was den Prüfungszeitraum zu einem wahren „Klausurenmarathon“ macht, der sowohl geistige als auch körperliche Ausdauer erfordert. Erst nach dem Bestehen dieses schriftlichen Teils wirst du zur mündlichen Prüfung zugelassen, die den Abschluss deines Examens bildet. Die acht Klausuren decken die drei großen Rechtsgebiete ab, wobei der Schwerpunkt klar im Zivilrecht liegt. Die Verteilung der Klausuren ist in der Regel wie folgt gewichtet und gibt dir einen wichtigen Hinweis darauf, wie du deine Lernzeit aufteilen solltest:
- Zivilrecht: 3 bis 4 Klausuren
- Öffentliches Recht: 2 bis 3 Klausuren
- Strafrecht: 1 bis 2 Klausuren
Das entscheidende Merkmal dieser Klausuren ist ihre konsequente Praxisorientierung. Im Gegensatz zum ersten Staatsexamen, in dem vor allem Gutachten zu abstrakten Fällen gefordert waren, musst du im Assessorexamen konkrete juristische Arbeitsergebnisse erstellen. Du wirst aufgefordert, aus der Perspektive verschiedener juristischer Akteure zu handeln. Das bedeutet, du verfasst beispielsweise ein vollständiges Urteil aus der Sicht einer Richterin, eine Anklageschrift aus der Perspektive eines Staatsanwalts oder einen anwaltlichen Schriftsatz zur Verteidigung der Interessen deiner Mandantschaft. Diese Aufgabenstellungen erfordern nicht nur tiefgehendes materielles und prozessuales Wissen, sondern auch ein Verständnis für die jeweilige Rolle und die damit verbundenen Formalitäten und strategischen Überlegungen. Bitte beachte, dass die genaue Verteilung und die spezifische Art der Aufgabenstellung (z. B. ob eine Zivilrechtsklausur als Urteils- oder Anwaltsklausur gestellt wird) variieren können. Verbindliche Informationen hierzu findest du in der jeweils gültigen Prüfungsordnung und den Ausschreibungen des Hamburger Justizprüfungsamts.
Die Prüfungsgebiete im Detail: Was wird in Hamburg geprüft?
Um dich optimal auf die acht Klausuren vorzubereiten, ist es wichtig, die typischen Inhalte und Aufgabenformate der einzelnen Rechtsgebiete genau zu kennen. Der Fokus liegt durchweg auf der praktischen Anwendung des Rechts, was bedeutet, dass das Prozessrecht eine ebenso große Rolle spielt wie das materielle Recht. Es geht darum, eine Akte zu analysieren, den relevanten Sachverhalt zu erfassen und eine praxistaugliche Lösung in der geforderten Form zu produzieren.
Im Zivilrecht, dem unangefochtenen Schwerpunkt des Assessorexamens, musst du deine Fähigkeiten in drei bis vier Klausuren unter Beweis stellen. Die häufigste Klausurform ist die zivilrechtliche Urteilsklausur. Hier erhältst du eine vollständige Gerichtsakte und musst, wie im richterlichen Alltag, ein entscheidungsreifes Urteil inklusive Tatbestand und Entscheidungsgründen verfassen. Dies erfordert eine perfekte Beherrschung des Gutachtenstils für die interne Lösungsfindung und des Urteilsstils für die schriftliche Ausarbeitung. Neben der Urteilsklausur sind auch Anwaltsklausuren sehr beliebt. In diesen fertigst du aus der Sicht einer Rechtsanwältin oder eines Rechtsanwalts beispielsweise eine Klageschrift, eine Klageerwiderung oder einen anderen Schriftsatz an deine Mandantschaft oder das Gericht an. Hierbei sind nicht nur juristische, sondern auch taktische Überlegungen von Bedeutung. Materiell-rechtlich wird die gesamte Bandbreite des BGB und der relevanten Nebengesetze erwartet, wobei ein starker Fokus auf der Zivilprozessordnung (ZPO) liegt.
Im Öffentlichen Recht erwarten dich zwei bis drei Klausuren, die ebenfalls verschiedene praktische Rollen simulieren. Eine typische Aufgabe ist die Anfertigung eines verwaltungsgerichtlichen Urteils oder eines Beschlusses im Eilrechtsschutz. Alternativ kann auch eine Klausur aus behördlicher Sicht gestellt werden, in der du beispielsweise einen Widerspruchsbescheid oder eine Ordnungsverfügung entwerfen musst. Inhaltlich stehen das allgemeine Verwaltungsrecht (VwVfG, VwGO) und das Polizei- und Ordnungsrecht meist im Mittelpunkt. Aber auch das Baurecht oder das Kommunalrecht sind klassische Prüfungsinhalte in Hamburg. Die Herausforderung besteht darin, die spezifischen prozessualen Anforderungen der Verwaltungsgerichtsbarkeit sicher zu beherrschen und die Argumentation überzeugend und strukturiert darzulegen.
Das Strafrecht wird in ein bis zwei Klausuren geprüft. Die mit Abstand häufigste und wichtigste Aufgabenstellung ist die staatsanwaltschaftliche Abschlussverfügung. Du erhältst eine Ermittlungsakte und musst aus Sicht der Staatsanwaltschaft entscheiden, ob Anklage erhoben, das Verfahren eingestellt oder ein Strafbefehl beantragt wird. Deine Entscheidung musst du in einem ausführlichen Vermerk begründen und gegebenenfalls die Anklageschrift formulieren. Hierbei ist die Strafprozessordnung (StPO) dein wichtigstes Handwerkszeug. Du musst beurteilen, ob ein hinreichender Tatverdacht besteht und welche prozessualen Schritte erforderlich sind. Seltener, aber ebenfalls möglich, ist eine revisionsrechtliche Klausur oder eine Urteilsklausur aus der Sicht einer Strafrichterin oder eines Strafrichters. Die Beherrschung des materiellen Strafrechts aus dem ersten Examen wird vorausgesetzt, der Fokus liegt aber klar auf der prozessualen Einkleidung.
Der Weg zur finalen Note: Ablauf von schriftlicher und mündlicher Prüfung
Der Weg durch das zweite Staatsexamen ist ein zweistufiger Prozess, der mit den schriftlichen Klausuren beginnt und in der mündlichen Prüfung gipfelt. Der erste Teil, der schriftliche „Klausurenmarathon“, stellt eine enorme Belastung dar. Die acht Klausuren werden, wie bereits erwähnt, innerhalb von etwa zwei Wochen geschrieben. Dies verlangt nicht nur eine langfristige und fundierte Vorbereitung, sondern auch eine kluge Einteilung deiner Kräfte und eine hohe Stressresistenz während der Prüfungswochen selbst. Nach Abgabe der letzten Klausur beginnt eine Phase des Wartens, die oft als zermürbend empfunden wird. Die Korrektur der acht Examensklausuren nimmt mehrere Monate in Anspruch. In dieser Zeit absolvierst du in der Regel deine letzte Station im Referendariat, die Wahlstation.
Sobald die Ergebnisse der schriftlichen Prüfung vorliegen und du diese bestanden hast, erhältst du die Ladung zur mündlichen Prüfung. Diese findet mit einigem Abstand nach Bekanntgabe der schriftlichen Noten statt. Die mündliche Prüfung ist der letzte Baustein auf deinem Weg zum Abschluss. Sie beginnt typischerweise mit einem Aktenvortrag. Dafür erhältst du eine Stunde Vorbereitungszeit mit einer kurzen Akte aus einem der drei Rechtsgebiete und musst anschließend einen praxisnahen Lösungsvorschlag in einem freien Vortrag präsentieren. Im Anschluss folgen die Prüfungsgespräche in den drei Kernfächern Zivilrecht, Strafrecht und Öffentliches Recht. Die Prüfungskommission, bestehend aus mehreren erfahrenen Praktiker:innen, wird dein Wissen und dein Argumentationsvermögen in verschiedenen Konstellationen testen. Dabei geht es weniger um die Abfrage von Detailwissen als vielmehr um das Verständnis für juristische Zusammenhänge und die Fähigkeit, überzeugend zu argumentieren. Die Note der mündlichen Prüfung hat einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtnote und bietet dir die Chance, dein Ergebnis aus dem schriftlichen Teil noch einmal deutlich zu verbessern.
Fazit: Dein Fahrplan für das zweite Staatsexamen 2026 in Hamburg
Das zweite juristische Staatsexamen in Hamburg ist die letzte große Herausforderung deiner Ausbildung. Eine sorgfältige und langfristige Planung ist der Schlüssel zum Erfolg. Fassen wir die wichtigsten Punkte für deine Vorbereitung auf den Durchgang 2026 noch einmal zusammen:
- Prüfungstermine: Erwarte die schriftlichen Klausuren im Frühjahr (März/April) und Herbst (September/Oktober) 2026. Die genauen Daten hängen von deinem AG-Start ab und werden vom Hanseatischen Oberlandesgericht bekannt gegeben. Nutze Prognose-Tools, aber verlasse dich ausschließlich auf die offiziellen Veröffentlichungen.
- Prüfungsumfang: Dich erwarten acht schriftliche Klausuren und, nach deren Bestehen, eine mündliche Prüfung.
- Prüfungsfächer: Der Schwerpunkt liegt klar auf dem Zivilrecht (3-4 Klausuren), gefolgt vom Öffentlichen Recht (2-3 Klausuren) und dem Strafrecht (1-2 Klausuren).
- Prüfungsinhalt: Der Fokus liegt auf der Praxis. Du wirst Urteile, Anklageschriften und anwaltliche Schriftsätze verfassen müssen und dabei dein prozessuales und materielles Wissen verknüpfen.
Eine strukturierte Vorbereitung ist alles. Digitale Hilfsmittel wie Lernpläne, Vorlagen zur Notenerfassung oder digitale Karteikarten können dir dabei helfen, den Überblick über den gewaltigen Stoff zu behalten und deinen Lernfortschritt systematisch zu überwachen. Wir wünschen dir für deine Vorbereitung viel Erfolg, Ausdauer und die nötige Gelassenheit!